Rückblick auf den zweitwärmsten meteorologischen Sommer 2015

  • Hallo zusammen,


    Viel zu sonnig, viel zu warm und viel zu trocken, als Folge der anhaltenden Wärme geht der meteorologische Sommer 2015 nach 2003 als zweitwärmster Sommer in die 152-jährige Mess-Geschichte ein. Mit 63 Sommertagen (Norm 41,4Tage) und hiervon 39 Hitzetagen (Norm 11,6 Tage) hatten wir in Schwörstadt gegenüber der Normwertperiode von 1981 bis 2010 einen Temperaturüberschuss von 2,7“C. Mit 169,6 l/m² Niederschlag war es 147 l/m² zu trocken und die Sonne machte 45 Überstunden. Was für die einen einem Bilderbuchsommer entsprach, war für andere nahezu eine Katastrophe. Denn die Vegetation litt unter der extremen Trockenheit und Hitze. Die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit waren weitreichend und zeigten sich beispielsweise anhand von Ernteausfällen, vertrockneten Landschaften, kleineren Waldbränden und kontinuierlich sinkenden Pegelständen der Flüsse und Seen.


    Der Juni als erster Sommermonat war schon der 5. zu warme Monat in diesem Jahr. Gegenüber der Norm von 1981 – 2010 war er in Schwörstadt 1,5°C zu warm, die Sonne schien mit 238:35 Std. 3:35 Std. zu lange und trotz 15 Niederschlagstagen (Norm 11,2 Tage) war es mit 91,2 l/m² 6,8 l/m² zu trocken.


    Der einige Rekorde brechende Juli 2015 war am Hochrhein trotz einer eher kühlen letzten Juliwoche der wärmste Monat seit Beginn der Messreihe anno 1966. Laut Meteo Schweiz war er in weiten Teilen der Schweiz sogar der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1864. Mit einer Durchschnittstemperatur von 23,2°C war der mittlere Sommermonat in Schwörstadt 3,9°C zu warm, die Sonne schien 38:50 Stunden zu lange und es fiel 85,4 l/m² zu wenig Niederschlag.


    Der 2,9°C zu warme letzte Sommermonat war nach dem August 2003 der zweitwärmste August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 152 Jahren und bereits der 6. zu warme Monat in Folge in diesem Jahr. Bei 2:40 Stunden zu viel Sonnenschein fiel mit 53,8 l/m² nur 54% des normalen Augustniederschlages. Am 7. August war der Schwörstädter Hitzerekord vom 13. August 2003 Geschichte, um 17 Uhr wurde mit 40,0°C ein neuer Hitzerekord aufgestellt.


    Mehr unter www.wetter-schwoerstadt.de


    Viele Grüße Helmut

  • Es ist immer irgendetwas "zu", zu laut, zu dünn, zu dick, zu fett, zu mager, zu sauer, zu salzig.
    Beim Wetter gibt es kein "Normwetter", dazu ist es eben zu unterschiedlich. Aber es gibt Langzeitreihen, Mittelwerte und von denen muss es zwangsläufig Abweichungen geben. Heuer war wieder so ein Ausreißerjahr. Zumindest der Sommer.
    Die Tabelle im Bild gibt es viel sachlicher wieder als der übrige Text. Der erinnert an schlechten Journalismus, der ohne Übertreibungen nicht auszukommen meint. Wenigstens das Unwort Klimawandel wurde nicht bemüht.
    Mache ruhig weiter mit deinen Zusammenfassungen, aber bleibe bei den Fakten ohne Bewertungen. Die Sonne macht keine Überstunden und der Regen, der regnet jeglichen Tag. :thinking:

    • Offizieller Beitrag

    @Hafnium: "Geh Karli kannst bitte am Boden bleiben sonst weist eh was dir wieder blüht" beschimpf bitte nicht schon WIEDER andere Mitglieder. :dash:
    Das ist deine subjektive Meinung die du bitte in dein Nachtkästchen (oder euer Milchkannenforum) reinlegen darfst.


    Wie würdest du sonst einen der heißesten Sommer seit Aufzeichung betieteln wenn die "viel" nicht werwenden willst? :lol:


    Wir sollen doch froh sein wenn jemand sich die Mühe macht und über das Wetter berichtet!

  • karl


    Zitat

    Mache ruhig weiter mit deinen Zusammenfassungen, aber bleibe bei den Fakten ohne Bewertungen.


    Reine Fakten ohne jegliche Erläuterungen, erklärende Analysen und auch Bewertungen, sind wenig aufschlußreich - zumal für den meteorologisch interessierten Laien. Aber selbst die Profis müssen sich der Sprache - zuweilen auch der bildhaften Sprache - bemächtigen, um verstanden zu werden.
    Helmuts Beitrag hat weder etwas mit gutem noch schlechten Journalismus zu tun, sondern ist die ausgesprochen verständlich Widergabe dessen, was er messen und beobachten konnte (und nicht nur er). Übertreibungen, Effekthascherei etc., kann ich da beim besten Willen nichts finden.


    Zitat

    Wenigstens das Unwort Klimawandel wurde nicht bemüht.


    ...und auch das wäre nicht vollkommen falsch gewesen, denn dieser Begriff ist ziemlich neutral und sagt nur aus, daß etwas in Bewegung, in Veränderung, Richtung einem erkennbarem Trend geht. Auch das wäre korrekt. Bei Klimakatastrophe bin ich voll bei Dir.


    PS: für Karl habe ich immer Zeit.... :winking_face_with_tongue:

  • Zum Thema Klimawandel habe ich deshalb ein gespanntes Verhältnis, weil dann fast unweigerlich die anthropogene "Schuld" verkündet und ursächlich damit in Zusammenhang gebracht wird, gleichzeitig blüht aber der CO2-Zertifikatshandel. Selbst Obama reist schon nach Alaska, einfach erstaunlich, um nicht zu sagen, lächerlich. Den Friedensnobelpreis hat er ja schon, demnächst noch einen für die Weltrettung?
    othi: Ich weiß, was mir blühen kann, aber Beschimpfen ist bei mir etwas heftiger. Ich will die Leute ja nur zum Nachdenken anregen, ob es wirklich so arg war, wie sie es meinen.
    Und vom Milchhausforum kannst du dir bezüglich Gelassenheit etwas abschauen. Aber dort kenne ich die meisten ja persönlich und die mich. Karl ist eben Karl und nicht gar so böse, wie du vielleicht denkst. Wenn sich wer beschweren will, dann soll er doch mir schreiben und nicht bei dir petzen. Und du bist nicht der Beschützer für alle, sonst wärst du meine Mutter geworden.
    Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz. (Altösterreichische Volksweisheit)
    Humor und Intelligenz auf einem ganz anderen. Wobei eines das andere bedingt.

  • Ich will die Leute ja nur zum Nachdenken anregen, ob es wirklich so arg war, wie sie es meinen.


    Hallo,


    ich kann die Beobachtungen von Helmut zu 100% bestätigen, denn auch bei mir, ca. 60Km nördlich von Helmut, war dieser Sommer 2015 ein rekordverdächtiger Sommer.


    Ich kann mich in der Vergangenheit nur an einen ähnlichen "Extrem-Sommer" erinnern und das war der Rekordsommer 2003, doch dort habe ich noch keine Wetteraufzeichnungen betrieben und habe deswegen von jenem Sommer keine Messwerte.


    Helmuts Bericht empfinde ich nicht für übertrieben, der Sommer 2015 war genau so wie er ihn beschrieben hat und auch ich habe ihn genau so empfunden, ein Sommer der (zumindest hier in Südbaden) wegen seinen Extremen im Gedächtnis bleiben wird!

  • Hallo zusammen,


    mir liegt es wirklich fern, irgendwelche Aufreißer in dieses Forum zu stellen. Neben meinen Aufzeichnungen der beiden Wetterstationen in Schwörstadt betreibe ich ja auch noch die Station Kurgebiet der Stadt und Rehaklinik Bad Säckingen. Von dieser ehemaligen DWD-Station Kurgebiet (ist vor 3 Jahren mit einer Davis VP2 A neu aufgebaut worden) habe ich die Daten seit 1966 und von der DWD-Station Rheinfelden die Daten seit 1950. Durch diese Datensammlungen kann ich Vergleiche der aktuellen Witterung zu der vergangenen Witterung aufstellen. Neben diesen Daten bekomme ich auch Daten von Meteo-Schweiz, da wir direkt an der Schweizer Grenze liegen, kann ich z.B. auch die Daten der Station Möhlin (1,5 km Luftlinie südlich von Schwörstadt) heranziehen.
    Nachdem die neue Deutsche Wetterdienst-Station Rheinfelden (8 km westlich von Schwörstadt) Ende des Jahres in Betrieb geht betreue ich auch diese Station. Das bedeutet, dass ich meine Daten mit der DWD-Station Rheinfelden abgleichen kann. Die DWD-Vorgängerstation Rheinfelden war übrigens in den letzten Jahren sehr oft Spitzenreiter bei Sonnenscheindauer und Temperaturen sämtlicher DWD-Stationen im gesamten ca. 2.000 im Messnetz vorhandenen DWD-Stationen unterhalb 800 m.ü.m.
    Ab Ende des Jahres habe ich dann auch Zugriff auf die DWD-Stationen im Umkreis von ca. 200 km. Somit kann ich auch Vergleiche von amtlichen Stationen aufstellen. In meiner zwischenzeitlich 19-jährigen Tätigkeit als Wetterbeobachter liegt es mir wirklich fern, utopische "Aufreißerspitzenwerte" zu veröffentlichen.
    Da ich regelmäßig für verschiedene Lokalzeitungen Monats- Jahreszeiten-Jahresrückblicke und Artikel über spezielle Wetterereignisse schreibe, bemühe ich mich diese Artikel für jedermann verständlich und interessant zu formulieren.


    Übrigens: nach mehrmonatigem Vergleich meiner Wetterdaten bezieht der Schweizer Wetteranbieter MeteoNews im 5-Minuten Intervall meine aktuellen Werte. Diese Werte werden für die Erstellung der Wetterberichte heranzuziehen. Bei utopischen Werten meiner Station würde MeteoNews meine Daten sicher nicht verwenden.
    Auch die Nordwestschweizerische Fachhochschule Olten benutzt meine Daten zur Erstellung von Klimamodellen zur Energieversorgung.


    Ich werde mich auch in Zukunft bemühen, sachliche, korrekte und aufreißerfreie Wetterrückblicke zu posten.


    Im Anhang noch das Diagramm zum Augustwetter von Schwörstadt.



    Viele Grüße aus Südbaden von der Schweizer Grenze


    Helmut

  • Servus alle zusammen!
    Ihr habt meine Bemerkungen zum Artikel alle in die verkehrte Kehle bekommen. Ich zweifle keinesfalls an der Richtigkeit der gemessenen Werte, dazu beobachte ich das Wetter in verschieden Regionen schon lange genug und kenne mich auch in klimatischen "Sonderregionen" ganz gut aus. Gerade der Alpenraum mit seinen unterschiedlichen Gegebenheiten, was Föhn, Nordstaulagen etc. anbelangt, bietet eine sehr breite Palette. Das südliche Rheintal ist ja bekannt für seine hohen Temperaturen bei gewissen Wetterlagen, auch das Inntal, das Alpenvorland ist auch bei Föhn "herausragend", bei Nordstaulagen ebenfalls. Dann gibt es noch die Beckenlagen um Klagenfurt, Graz und südlich von Wien und und und. Zusätzlich gibt es noch die Inversionswetterlagen, die Adriatiefs, Blockhochs und den Ennser "Frontenfriedhof". Nicht zu vergessen den Möhlinjet, der im Spätherbst wieder seinen Betrieb aufnehmen wird.
    Das einzige was mich an diesem Bericht gestört hat, war das "zu". Es war zu warm, zu trocken, zu irgendwas und die Sonne habe Überstunden gemacht. Das lässt sich auch anders schreiben, ohne in die Nähe von Sensationen zu gelangen.
    Ihr seid diese Art von Formulierungen offenbar auch von amtlichen Institutionen schon "zu" gewohnt, dass sie euch gar nicht mehr auffallen, mich stören sie halt noch immer. :face_with_rolling_eyes: