Goethe in Traben-Trarbach am 1. November 1792

  • http://www.myheimat.de/traben-…en-kaempfte-d1736471.html
    http://abel-perl.de/historisch…e-in-frankreich-1792.html
    hier der Abschnitt mit Traben-Trarbach:
    30. Oktober 1792
    "Zwar lässt der Herzog von Weimar für seine kranken Soldaten ein Schiff nach Koblenz mieten, doch die gesunden müssen moselabwärts wandern.


    Die übrig gebliebenen Pferde werden zum Heimtransport der Kanonen gebraucht. Das Geschütz heimbringen – eine Ehrensache unter Kriegern.


    Goethe nimmt Urlaub und reist auf eigene Faust heim. Auf der Wasserfahrt Trier nach Koblenz macht er chromatische Studien.


    ‘Goethes sturmgefährdete Bootsfahrt auf der Mosel von Wolf nach Trarbach 1792', geschrieben von Erich Müller, Oberpostmeister a.D. Traben-Trarbach aus dem Jahr 1976 berichtet von dieser Bootsfahrt.


    Anhand alter Messtischblätter und eigener langjähriger profunder Ortskenntnis hat Müller überzeugend nachgewiesen, warum Goethe tatsächlich in Lebensgefahr war.


    Die Mosel war damals ein tückischer Fluss, noch nicht gestaut und in wildem, strudelndem Verlauf zwischen Wolf und Trarbach.


    Deswegen darf man Goethes Worten zu dieser Begebenheit trauen und muss sie nicht für poetische Übertreibungen halten.


    Zum zweiten Mal war er auf einer Schiffsreise in Lebensgefahr. Das erste Mal war während seiner Italienischen Reise. Das zweite Mal dann ausgerechnet an der heute so lieblichen Mosel.


    Goethe kehrte wie bereits beschrieben aus dem Koalitionskrieg gegen Frankreich zurück. Er hatte sozusagen als Kriegsberichterstatter für seinen Freund, den Herzog von Weimar, gearbeitet.


    In tiefer seelischer Verstimmung über die beobachteten Kriegsereignisse wollte er so rasch wie möglich die Strecke von Trier nach Koblenz zurücklegen. Er entschied sich nicht für die Kutsche, sondern für ein Boot. Doch hören wir, was der Weimarer selbst dazu sagt, wie und warum er also in Trarbach gelandet ist:


    “Nun überfiel uns die Nacht, bevor wir Trarbach erreichen oder auch nur gewahren konnten. Es ward stockfinster; eingeengt wussten wir uns zwischen mehr oder weniger steilem Ufer, als ein Sturm, bisher schon ruckweise angekündigt, gewaltsam anhaltend hereinbrach; bald schwoll der Sturm im Gegenwinde, bald wechselten abprallende Windstöße niederstürzend mit wütendem Sausen; eine Welle nach der anderen schlug über den Kahn, wir fühlten uns durchnässt. ....."
    Auf der Rücktour über Düsseldorf und Münster kam Goethe dann auch über Lichtenau, meiner alten Heimat bei Paderborn vorbei bzw. übernachtet dort.
    Darüber mehr, wenn ich den Historiker Heinrich Hillebrand aus Lichtenau gesprochen habe.
    Für heute soll es reichen dazu.