El Niño: Neues Prognosmodell der Uni rechnet mit 76% Wahrscheinlichkeit

  • El Niño: Ein neues Prognosemodell der Universität Gießen sagt für dieses Jahr eine Wahrscheinlichkeit von 76 Prozent voraus.
    http://www.pressetext.com/news/20140213002
    Die El Niño-Southern Oscillation (ENSO) gilt als stärkstes Klimaphänomen und hat gravierende Auswirkungen auf der Südhalbkugel.


    El Niño und die Southern Oscillation (ENSO) beschreiben ein komplex gekoppeltes Zirkulationssystem von Atmosphäre und Ozean im Pazifik. El Niño steht dabei eher für die ozeanischen Zusammenhänge, während die Südliche Oszillation bzw. Southern Oscillation für die atmosphärischen Zusammenhänge steht.
    In El-Niño-Jahren kommt es zu einer Unterbrechung des saisonalen Zyklus. Kelvinwellen, die sich zwischen der Wasseroberfläche und der Sprungschicht ostwärts ausbreiten, senken die Sprungschicht im östlichen Pazifik derartig ab, dass die obere Wasserschicht keine Durchmischung mit dem kühlen und nährstoffreichen Tiefenwasser erfährt. Deshalb kommt es zu einer Erwärmung des Wassers vor der Küste Perus und zu einem Absterben des Planktons, das das Abwandern der Fischschwärme bedingt.
    Die Innertropische Konvergenzzone (ITCZ) wird durch das warme Wasser im östlichen Pazifik weiter südlich verlagert und die Südpazifische Konvergenzzone (SPCZ), von der das Tiefdruckgebiet über Indonesien ein Teil ist, weiter nach Westen. Es kommt somit zu einer völligen Umstellung der Zirkulation und damit verbunden zu starken Anomalien in Niederschlag, Luftdruck, Windrichtung und Wassertemperatur.
    Der Regen über Indonesien bleibt aus, während das trockene Land in Peru durch große Regenmengen weggespült wird. Während die Menschen in Indonesien durch viele Waldbrände bedroht sind, gibt es in Peru viele Überschwemmungen. Auch die Landwirtschaft leidet unter diesen extremen Wetterbedingungen.


    Quellen: Wikipedia, Pressetext Europa

  • El-Niño-Tracker Status bleibt auf Alarmstufe
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    Der Tracker Status über die El-Niño-Southern Oscillation (ENSO) bleibt weiterhin auf El-Niño-Alarm. Angesichts der aktuellen Beobachtungen und Modell-Vorhersagen gehen australische Meteorologen von einer 70-prozentigen Wahrscheinlichkeit aus, dass der El-Niño-Effekt eintreten wird. Bei den amerikanischen Meteorologen liegt die Wahrscheinlichkeit bei 65%.


    Weitere Informationen
    http://www.bom.gov.au/climate/enso/
    http://www.elnino.noaa.gov/

  • Neuer Temperaturrekord und eine ungewöhnliche Warmwasser-Verteilung im Pazifik geben den Forschern Rätsel auf. El Niño erreicht im Pazifik seinen Höhepunkt. Schon jetzt hat die Meerestemperatur im östlichen Pazifik Rekordwerte erreicht. Aber nicht nur das, dieser El Niño hat auch einige höchst ungewöhnliche Merkmale und trifft zudem mit einer weiteren Meeresanomalie im Nordosten des Pazifiks zusammen. Diese Kombination könnte auch die typischen Klimafolgen des El Nino verändern. In diesen Tagen hat das Wetterphänomen Rekordwerte von 1997 sind erreicht. Und die Frage blieb offen, ob dieser El Nino selbst den extrem starken des Jahres 1996/97 übertreffen wird.


    Forscher der US-Meeresforschungsbehörde NOAA lieferten nun neue Daten. Nach diesen lagen die Temperaturen der Meeresoberfläche im zentralen Pazifik um 2,34 Grad höher als der langjährige Durchschnittswert. Damit hat der El Nino 2015 die Werte seines Rekordvorgängers von 1997 bereits erreicht. Geht der Trend so weiter, könnte er zu einem neuen Rekordhalter werden.


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    Quelle Grafiken: NOAA

  • El Niño bleibt stark, aber leichtes Erkalten in der Tiefe beobachtet


    El Niño bleibt nahe seinem Höhepunkt. Der tropische Pazifische Ozean und die darüber liegende Atmosphäre deuten auf einen starken El Niño hin. Modelle legen nahe, dass er 2016 anfangen wird abzunehmen, aber eine Rückkehr zur ENSO-Neutralität ist bis mindestens Herbst nicht wahrscheinlich.


    Meeresoberflächentemperaturen und Wolkenmuster naher der Datumsgrenze bleiben weit oberhalb der El Niño-Schwelle. Der Southern Oscillation Index (SOI) war nach einer kurzen Zeit neutraler Werte zu El Niño-Niveaus zurückgekehrt. Temperaturen unter der Meeresoberfläche des östlichen tropischen Pazifiks bleiben signifikant wärmer als durchschnittlich, aber im letzten Monat ist eindeutig ein leichtes Erkalten eingetreten. Veränderungen unter der Oberfläche sind ein wichtiger Indikator, da das Subaquatische eine signifikante Rolle im Erhalten der Stärke und Länge von El Niños spielt.


    El Niños Einfluss auf australischen Regenfall ist zu dieser Jahreszeit variabel. Sowohl nässere als auch trockenere Sommer wurden während vergangenen El Niños beobachtet, abhängig davon, wie schnell er zusammenbrach. Sowohl Tages- als auch Nachttemperaturen neigen dazu, während eines El Niño-Sommers wärmer als durchschnittlich zu sein. Siehe die offizielle Niederschlags- und Temperaturvorhersage für weitere Informationen. http://www.bom.gov.au/climate/outlooks/


    Zwischen Dezember und April hat der Indische Ozean-Dipol geringen Einfluss auf australisches Klima. Die Meeresoberflächentemperatur des Indischen Ozean bleibt jedoch viel wärmer als der Durchschnitt des Großteils des Meeresbeckens. Diese meeresbeckenweite Wärme könnte extra Feuchtigkeit für Niederschlagssysteme überall in Australien bieten.


    Veröffentlicht am 22. Dezember 2015 | Bureau of Meteorology Australia


    Übersetzt aus dem englischen Originalbeitrag http://www.bom.gov.au/climate/enso/



    ------ ORIGINAL -----------
    El Niño remains strong, but some cooling now observed at depth


    El Niño remains near its peak, with the tropical Pacific Ocean and overlying atmosphere consistent with a strong event. Models suggest the event will start to decline in 2016, but a return to ENSO-neutral is not likely until at least autumn.


    Sea surface temperatures and cloud patterns near the Date Line remain well in excess of El Niño thresholds. The Southern Oscillation Index (SOI) has returned to El Niño levels following a brief period of neutral values. Below-surface ocean temperatures in the eastern tropical Pacific remain significantly warmer than average, but clearly some cooling has occurred in the past fortnight. Changes in the sub-surface are an important indicator, as the sub-surface plays a significant role in maintaining the strength and longevity of El Niño events.


    El Niño's influence on Australian rainfall is variable at this time of year, with both wetter and drier summers observed in past events depending on how quickly the event breaks down. Both daytime and overnight temperatures tend to be warmer than average during an El Niño summer. For more information, see the official rainfall and temperature outlook. http://www.bom.gov.au/climate/outlooks/


    The Indian Ocean Dipole has little influence on Australian climate between December and April. However, Indian Ocean sea surface temperatures remain very much warmer than average across the majority of the basin. This basin-wide warmth may provide extra moisture for rain systems across Australia.


    Issued on 22 December 2015 | Bureau of Meteorology Australia

  • Spurensuche in der Klimaküche von El Niño
    GEOMAR Forscher beschreiben Änderungen im Ostpazifik während des letzten El Niños im Oktober 2015


    Im Oktober 2015 herrschte einer der stärksten jemals gemessenen El Niños im Ostpazifik. Gleichzeitig untersuchten Kieler Meeresforscher mit dem deutschen Forschungsschiff SONNE die sauerstoffarmen Gebiete östlich der Galapagos Inseln und vor Peru. Die hydrographischen Messungen brachten neue Erkenntnisse zum Einfluss des Klimaphänomens El Niño auf den Ozean. Erste Ergebnisse der im Rahmen des SFB 754 „Klima – Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“ und im SOPRAN-Projekt durchgeführten Messungen sind jetzt in der internationalen Fachzeitschrift ‚Ocean Science‘ erschienen.


    El Niño ist die stärkste natürliche Klimaschwankung im tropischen Pazifik auf Zeitskalen von wenigen Jahren, die auch globale Auswirkungen haben kann. Dabei kommt es zu einer anormal starken Erwärmung im zentralen und östlichen äquatorialen Pazifik. Begleitet werden El Niño-Ereignisse oft von Dürren wie auch Überschwemmungen in verschiedenen Regionen der Erde. 2015 fand eines der bisher stärksten Ereignisse statt, das gegenwärtig abklingt und auf das Ende 2016 möglicherweise ein La Niña-Ereignis folgen wird. La Niña ist das Gegenstück zu El Niño und führt zu umkehrten Klimaextremen in den betroffenen Gebieten.


    Zum Höhepunkt des letztjährigen El Niño-Ereignisses fand im Herbst 2015 unter der Leitung von Wissenschaftlern des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel eine Expedition mit dem deutschen Forschungsschiff SONNE im Bereich des östlichen äquatorialen Pazifiks statt. Somit ergab sich die Möglichkeit, den Einfluss von El Niño auf die Ozeanzirkulation und den Auftrieb von Tiefenwasser vor Peru zu untersuchen.


    Die jetzt in der internationalen Fachzeitschrift ‚Ocean Science‘ veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass sich insbesondere das äquatoriale Stromsystem extrem verändert hatte. „2012 haben wir bei einer Messung ermittelt, dass der äquatoriale Unterstrom im Ostpazifik knapp 11 Millionen Kubikmetern pro Sekunde transportierte. 2015 hatte der Wert auf 0.02 Millionen Kubikmetern pro Sekunde abgenommen,“ erklärt Dr. Lothar Stramma vom GEOMAR, der Erstautor der Studie. „Bei den Nährstoffmessungen vor dem peruanischen Schelf zeigte sich ein geringerer Auftrieb von nährstoffreichem Wasser aus tieferen Wasserschichten, deren Signal sich nach Süden hin ausbreitete. Ein reduzierter Auftrieb führt zu geringerer biologischer Produktivität und hat massive Folgen für die sonst so ergiebige Fischerei in der Region“ ergänzt Prof. Dr. Hermann Bange. Demgegenüber wurden höhere Sauerstoffgehalte in den sonst sauerstoffarmen Regionen des Ostpazifiks gemessen. Allerdings ist dies durch die geänderten Strömungs- und Wassermassenverteilungen während des El Niños bedingt und kein Anzeichen für Abschwächung der beobachteten längerfristigen Abnahme des Sauerstoffgehaltes in den tropischen Ozeanen.


    Die jetzt gewonnenen Ergebnisse werden dazu beitragen, die Vorhersagen zu El Niño mit Hilfe von Computermodellen zu verbessern. „Diese ersten Ergebnisse sind nur der Anfang weiterführender Analysen. Wir haben sehr viele unterschiedliche meteorologische, chemische und biologische Messungen durchgeführt, deren Auswertungen noch ausstehen und in nächster Zukunft weitere spannende Ergebnisse zum Einfluss von El Niño liefern werden“ erläutert Prof. Dr. Christa Marandino, die die SONNE-Expedition leitete und Mitautorin der Studie ist.


    Hintergrundinformation:
    Die Sonne Expedition und die Messungen wurden in den Projekten BMBF ASTRA-OMZ SO243 (FK03G0243A) und DFG „Oxygen decline in the ocean: Implications for oceanic N2O production and the atmosphere“ (GR4731/2-1, MA6297/2-1) gefördert.


    Das SOPRAN Verbundprojekt wird vom BMBF (FKZ 03F0662) gefördert und untersucht die biogeochemischen Wechselwirkungen von Ozean und Atmosphäre.


    SFB 754 „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im Tropischen Ozean“:
    Schwerpunkt des Sonderforschungsbereichs (SFB 754) „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im Tropischen Ozean“ ist die Abnahme von Sauerstoff im Ozean, deren mögliche Auswirkungen auf die Sauerstoffminimumzonen in den tropischen Ozeanen und Auswirkungen auf die globalen Rückkopplungen zwischen biogeochemischen Prozessen und dem Klimasystem. Der Sonderforschungsbereich 754 wird seit 2008 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. An dem Projekt sind Wissenschaftler der Christian-Albrechts Universität zu Kiel (CAU), des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und des Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen beteiligt.


    Originalarbeit:
    Stramma, L., Fischer, T., Grundle, D.S., Krahmann, G., Bange, H.W., Marandino, C.A.: Observed El Niño conditions in the eastern tropical Pacific in October 2015, Ocean Science, 12, 861-873, http://dx.doi.org/10.5194/os-12-861-2016

  • El Niño Warnung: Die Zeichen der natürlich vorkommenden Anomalie der Meeresoberflächentemperatur im Indischen Ozean steht auf El Niño

    Der ENSO-Ausblick des australischen Wetteramtes bleibt bei El Niño Warnung, was darauf hindeutet, dass El Niño im Jahr 2018 mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 70% auftritt - etwa das Dreifache der normalen Wahrscheinlichkeit. Im Indischen Ozean gibt es Anzeichen dafür, dass ein positiver Dipol (IOD) im Indischen Ozean im Gange ist.

    Ein El Niño und ein positiver IOD erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines trockenen und warmen Jahresendes in ganz Australien. Sie erhöhen auch das Risiko von Hitzewellen und Buschfeuer im Süden, während in der australischen Region normalerweise weniger tropische Wirbelstürme vorhanden sind.


    Die Oberfläche des tropischen Pazifiks hat sich im letzten Monat aufgrund der Abschwächung der Passatwinde erwärmt. Tiefer befindliche Gewässer bleiben auch wärmer als der Durchschnitt, wodurch das Potenzial für eine weitere Erwärmung an der Oberfläche steigt. Atmosphärische Indikatoren wie der Southern Oscillation Index (SOI), Bewölkung und Passatwinde deuten jedoch noch immer darauf hin, dass sich Ozean und Atmosphäre gekoppelt haben und sich somit verstärken. Ein positives Feedback zwischen dem Meer und der Atmosphäre ist das, was ein El Niño-Ereignis auszeichnet und aufrechterhält.


    Internationale Klimamodelle legen nahe, dass eine weitere Erwärmung des tropischen Pazifischen Ozeans wahrscheinlich ist, was die Wahrscheinlichkeit einer Kopplung in den kommenden Monaten erhöht. Sechs von acht Modellen sagen voraus, dass die El Niño-Schwellenwerte im November erreicht oder überschritten werden.


    Der IOD-Index hat die positive Schwelle (+0,4 ° C) in fünf der letzten sechs Wochen überschritten. Wenn diese Werte für weitere vierzehn Tage bestehen bleiben, wird 2018 als positives IOD-Jahr angesehen. Modellaussichten deuten darauf hin, dass das positive IOD-Ereignis im November nachlässt. Das IOD ist im Frühjahr mit trockenem Wetter in Süd- und Zentralaustralien verbunden, hat jedoch typischerweise nur einen geringen Einfluss auf das australische Klima von Dezember bis April.


    Wenn ein „El Niño“ im Pazifik eintritt, hat das auch Auswirkungen auf Europa.

    Durch die Drehung der Meeresströme ändert sich die globale Lufttemperatur. Erkennbar wird die Situation in Deutschland durch einen sehr warmen Winter, in dem nicht mit großen Kälteeinbrüchen vor Januar zu rechnen ist.


    Quelle: Commonwealth of Australia 2018, Bureau of Meteorology
    Übersetzung und Ergänzung: Wetterstation Westheim