Rückblick auf den 1,8°C zu warmen Januar von Schwörstadt

  • Hallo liebe Wetterfreunde, hier der Januarrückblick 2023 von Schwörstadt:


    Der ursprünglich als Eismonat benannte Januar hat seinen Ruf verloren, statt kühl und weiss passte die letzten Jahre eher grün und heiss. Mit einer frostfreien frühlingshaft milden und niederschlagsreichen ersten Monatshälfte und einer winterlich temperierten und trockenen 2. Monatshalbzeit zeigte sich der mittlere Wintermonat gegenüber der Norm von 1991 bis 2020 1,8°C zu warm, 19 Stunden zu sonnenscheinarm und 3,5 l/m² zu niederschlagsreich.


    Das neue Jahr startete wie das alte aufgehört hatte rekordverdächtig mild und wechselhaft. Mit 16,6°C erreichten wir am 1. Januar die höchste Temperatur des Monats. Die komplette erste Januarwoche blieb uns diese frühlingshaft anmutendende unbeständige Witterungsphase mit einer positiven Temperaturabweichung von 5,1°C erhalten. Es war Hochwinter, im Allgemeinen die kälteste Phase des Winters und auch des gesamten Jahres, aber trotz eines leichten Temperaturrückganges in der zweiten Januarwoche war davon nichts zu spüren. Mit einer Berg- und Talfahrt der Schneefallgrenze konnten die Ski und Schlitten bei dem wintersportfeindlichen Wetter weiterhin im Keller bleiben. Verantwortlich für die ungewöhnlich hohen Temperaturen war eine von westlichen Winden und Tiefdruckeinfluss geprägte Großwetterlage. Der Westwind sorgte für milde Meeresluft, und dicke Wolken verhinderten, dass sich die Luft in den noch langen Nächten nicht stärker abkühlen konnte. Nachdem ein Tief im 24-Stundentakt das nächste jagte sorgte der tägliche Regen wenigstens für eine leichte Entlastung des Grundwasserspiegels. Somit war die erste Januarhalbzeit ohne Frost 4,5°C zu warm, mit 81,4 l/m² fiel schon 94% des normalen Januarniederschlages und die Sonne schien an 25,5 Std. 41% des Januarsolls. Nach dieser ungewöhnlich milden Witterung erreichten uns zum Start in die zweite Januarhälfte kältere Luftmassen. Bei dem weiterhin beständig unbeständigen Wetter gab es am 17. mit –0,9°C den ersten Frost, es zeigten sich ohne eine Schneedecke zu bilden die ersten Schneeflocken und mit 985,7 hPa. gab es den tiefsten Luftdruck seit dem 28. Dezember 2020. Bei Nachttemperaturen bis –7°C und Tagestemperaturen von 1-3°C gab es an den Folgetagen bei wechselnder Bewölkung nur noch einzelne Flocken. Mit –6,9°C verzeichneten wir am 21. die tiefste Temperatur des Monats. Mit einer Tages-Höchsttemperatur von 0,1°C verpassten wir am 22. nur knapp den ersten Eistag des Jahres. Wie so oft bei winterlichen Hochdrucklagen lagen wir ab dem 22. unter dem Einfluss von Hoch „Beate“ unter einer dichten Hochnebeldecke und mit der bissigen Bise wurden die leicht im positiven Bereich liegenden Tagestemperaturen um gut 3°C kühler empfunden. Am 30. Januar stellte das Wettergeschehen von der eingefahrenen Bisenlage in eine Westwindlage um. Nach 8 sonnenscheinlosen Tagen konnte man am vorletzten Januartag wieder einmal die Sonne für knapp 2 Stunden sehen, und nach 11 Tagen ohne messbaren Niederschlag sorgte ein Schneeschauer für 0,8 l/m² Niederschlagsnachschub.


    A: Station Schulstrasse

    B: Station Ossenberg



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    Viele Grüße Helmut