1. Tag von Otto, nein Philipp, dem vorösterlichen Kälte-EI im Westen, fast kreisrunder Wolken- + Regenkranz über Europa, Schnee im Schwarzwald, am Sonntag Kullerei Nr. 2 Ostsee

Das Fastnachtswochenende 1.-4.3.: turbulent, am Rosenmontag mit Sturmtief „Bennet“ und einer massiven Kaltfront gegen 14 Uhr, Starkregen, schwere Böen und heftiger Graupelniederschlag, gerade zu der Zeit, als sich der Rosenmontagszug am Moselufer Trarbach aufstellte. Meine Empfehlung für das Fastnachtskomitee, den Zug um 2 Stunden auf 15.00 Uhr zu verschieben, war goldrichtig. Bis dahin war das Gröbste durch, hinterher zwar nicht eitel Sonnenschein, aber die Böen nahmen ab und es blieb dann weitgehend trocken. Die ständige Beobachtung des Niederschlagsradars, auf dem sich das Ende der heftigsten Turbulenzen ab 15 Uhr abzeichnete, hat sich wieder einmal bewährt.

Und was für ein Gegensatz: Vom 1.3. bis 18.3. war jeder Tag ein Niederschlagstag, also 18 Regentage hintereinander, sehr oft gibt es das nicht. Bis zum 18.3. war bereits fast 50 % mehr Regen gefallen als normalerweise im gesamten Monat zu erwarten wäre. Das Blatt hin zu einer herrlichen Frühlings-Hochdruckwetterlage mit sonnigen und milden Tagen, aber frischen Nächten mit zumindest etwas Bodenfrost startete am 19. März. Eine deutliche Abkühlung durch Zufuhr von Polarluft ab 24.3. sowie kräftigen Schauern am 25.3. unterbrach die Frühlingsstimmung nur kurz, ab 27.3. wurde es schnell wieder wärmer, und die Temperaturen schafften am 30. und 31. März die 20-Grad-Marke. Der Höhepunkt des Wettergeschehens stand allerdings noch bevor. Sonntag, 31. März 2019: Aus Osten zog eine pechschwarze Wolkenwand auf. Gewitter mit unwetterartigen Regen, etwas Hagel und Blitzeinschlägen traf Traben-Trarbach. In dieser Heftigkeit war es definitiv nicht vorhergesagt – eine Wetterüberraschung der Extraklasse. Das Gewitter war für Traben-Trarbach ein Volltreffer, nur etwa 10 km weiter südlich-nördlich und westlich bekam man davon so gut wie nichts mit.

Die Niederschlagsmenge des 31.3.: 23,1 mm/Ltr. je qm Regen bedeuten die dritthöchste Tagesmenge an einem Märztag in den letzten 36 Jahren!

Kommen wir nun zur Monatsbilanz:

11 trockene Tage stehen 20 Regentage gegenüber. Die höchste Tagesmenge des März 2019 wurde im vorherigen Absatz bereits beschrieben. Die Niederschlagsmenge des gesamten März ist absolut beeindruckend: 103,5 mm/Ltr. je qm prasselten vom Himmel, das sind rund 90 % mehr als im langjährigen Mittel. Damit erlebten wir den dritt-nassesten März der letzten 36 Jahre. Die Natur hat sich sicherlich über die reichliche Regenspende sehr gefreut und hat nun perfekte Startbedingungen. Geringfügig nasser war nur der März 1988, deutlich nasser der März 2001, damals mit rekordverdächtigen 149 Ltr. je qm. Als Gewittertage gehen der 4.3. mit einer Entladung sowie der 31.3. mit zahlreichen Blitzen in die Statistik ein. Eine tagelange Starkwind- bzw. Sturmlage gab es während der intensiven Regenperiode bis zum 15.3. Teilweise kam es auch in unserer Region zu Böen bis Windstärke 10. Glücklicherweise blieben gravierende Schäden aus. Zu erwähnen ist noch eine kleine Hochwasserwelle der Mosel, Pegel am 17.3.2019 in Trier 661 cm, Zeltingen 693 cm.

Die Temperaturen: Zwar hatten wir 4 Frosttage, allerdings kam das Minimum wenige Zehntel-Grade unter null zum Stillstand, kein ernsthafter Frost also im März, - 0,8 ° C – so der Tiefstwert am 20.3. Zum Monatsende erfreute uns der März-Frühling mit 2 warmen Tagen von knapp über 20 ° C. Insgesamt war unser März in Traben-Trarbach um 2,4 ° C wärmer als das langjährige Mittel. Beeindruckend auch die Sonnenscheindauer, wenn man sich mal vor Augen hält, dass bis zum 17. März gerade mal 15 Stunden Sonnenschein auf der Karte standen, am Monatsende summierte sich die Scheindauer des Tagesgestirns auf stattliche 146 Stunden und schaffte damit sogar noch ein Plus von knapp 30 % gegenüber dem langjährigen Durchschnitt. Vor allem die Sonnenperiode von 19.-23.3. und die letzte Märzwoche hat uns reichlich Sonnenstunden geschenkt.

März 2019 – reich an Wetterüberraschungen – lange Regenperiode, Frühjahrsstürme - Frühlingswärme mit viel Sonne – eines der heftigsten Märzgewitter der letzten 36 Jahre – so lieben wir das Wetter.

Rudolf Heydenreich, Hobby-Meteorologe zu Traben-Trarbach an der Mittelmosel

Wetterschlagzeilen März 2019 für Traben-Trarbach

Tage ohne messbaren Niederschlag ………….. 11

Niederschlagstage ….. ab 0,1 mm/Ltr. je qm ….. 20

Davon 4 Tage mit Niederschlagsmengen über 10,0 mm

Höchste Tagesmenge …….. 23,1 mm am 31.3. / starkes Gewitter

März-Niederschlagsmenge ….. 103,5 mm/188 % d, ein extrem nasser März

Heitere Tage ……………… 10

Trübe Tage………………… 14

Sonnenscheindauer, Station des Deutschen Wetterdienstes Trier/Petrisberg ….. 146 Stunden/128 %

Tage mit Starkwind/Sturm ………….. 10

Gewittertage …………………………. 2

Durchschnittliches Minimum ………….. 4,1 ° C

Durchschnittliches Maximum …………. 13,1 ° C

Höchste Temperatur ………………. 21,0 ° C am 31.3.

Tiefste Temperatur…………………. – 0,8 ° C am 20.3.

März-Mitteltemperatur ……. 8,6 ° C, das sind 2,4 ° C wärmer als langjähriger Durchschnitt

Deutlich milder als langjähriger Durchschnitt, bis zum 17.3. kaum Sonne, danach perfekter sonniger Frühling, lang anhaltende Sturmlage, heftige Kaltfront am 4.3. mit schweren Sturmböen und Graupel.

Sehr nass, fast das Doppelte des langjährigen Durchschnitts, 1.-18.3. brachte 18 Regentage hintereinander, teils mit ergiebigen Mengen, heftiges Gewitter am 31.3.

Dritt-nassester März der letzten 36 Jahre, der 31.3. wurde zum dritt-nassesten Märztag ebenfalls der letzten 36 Jahre. Der März brachte nahezu alles was die Wetterküche aufbieten kann, nur Schneefall fehlte. Vom 1.-18.3. sehr wenig Sonne, 19.-31.3. viele heitere Tage, so dass die Sonnenscheinbilanz sogar noch deutlich über den Durchschnitt stieg.

Niederschlagsbilanz Traben-Trarbach März 2019, gemessen wird jeweils um 7.30 Uhr in Trarbach,