[Software](AWEKAS) Flatlines

  • Die Flatlines sind immer wieder Thema in unserem Forum. Deshalb hier einige grundsätzliche Anmerkungen und Überlegungen. Wie kommen diese ärgerlichen Erscheinungen zustande? Wir müssen hier zwischen Hardware und Software unterscheiden, denn beide Ursachen sind möglich.


    Hardwarebedingte Ursachen:
    Da wäre als erstes die Funkverbindungen zwischen Sensor und Konsole zu nennen. Reißt diese ab, wird in der Übertragungssoftware der letzte Wert fortgeschrieben und weiterhin gemeldet. Siehe auch hier: [Hardware](Allgemein) Aufstellung der Sensoren bzgl. Funkempfang
    Des weiteren kommt als Ursache immer wieder die Stromversorgung der Sensoren in Betracht. Egal, ob die Batterien zu schwach oder leer sind, die Solaranlage oder Akkus nicht mehr richtig funktionieren, oder ein Kondensator (Goldcap bei der Davis) defekt ist, dass Ergebnis ist immer gleich oder ähnlich: keine aktuelle Datenlieferung, der letzte Wert wird von der Übertragungssoftware fortgeschrieben und gesendet.
    Bei durch Solarstrom versorgte Sensoren, kann es auch nur zu zeitweiligen Unterbrechung der Datenlieferung kommen und zwar vorzugsweise nachts, wenn es dunkel ist und die Solarzelle keinen Strom liefern kann. Das ist immer ein Hinweis auf ein defektes Speichermedium.
    Defekter Sensor oder Konsole sind natürlich gelegntlich auch im Spiel.


    Softwarebedingte Ursachen:
    Haben wir einen Softwarehänger in der original Software der Wetterstation, dann wird durch die Übertragungssoftware der letzte Wert fortgeschrieben und gesendet, sofern hier per Dateiüberwachung gearbeitet wird. Oder bei einen Softwarehänger in der Übertragungssoftware (egal ob die Station direkt ausgelesen wird, oder per Dateiüberwachung arbeitet), immer mit dem gleichen Ergebnis: der letzte Wert wird weiterhin gesendet.


    praktische, realisierbare Abhilfe:
    1) Überwachung der Wetterstation durch den User (sollte man voraussetzen).


    2) Wer per Dateiüberwachung seine Meldesoftware auslesen lässt, kann Softwarehänger in seiner original Wettersoftware per Cronjob (ein Programm, daß einen Vorgang oder Programm automatisch ausführt) verhindern, indem er diese z.B. alle 30-60 Minuten automatisch beenden und neu starten lässt. Dafür gibt es zahlreiche Tool als freeware. (z.B. www.z-cron.de)


    3) Bei WSWIN (PC-Wetterstation) sollte im Menüpunkt "Wetterstation" --> "Einstellungen" das Häkchen "Fehler Meßwert -> letzter Meßwert" nicht gesetzt sein.



    Es verhindert, daß Werte gesendet werden, die es in Wirklichkeit gar nicht (mehr) gibt.


    theoretische, unrealisierbare Abhilfe:
    4) Eine Plausibilitätsprüfung durch AWEKAS ist praktisch nur sehr bedingt realisierbar. Diese würde u.a. voraussetzen, dass sich alle Meßwerte permanent verändern. Würden dann z.B. mehrfach die gleichen Luftdruckwerte gemeldet, würde eine Prüfroutine diese herausfiltern. Gleiches gilt für die Temperatur, Luftfeuchte etc.. Doch gerade in der kalten Jahreszeit, oder auch im Herbst bei Nebellagen, ändert sich an diesen Werten oft stundenlang nichts. Hier versagt diese Methode also. Ebenbfalls ist es äußerst schwierig, da der Luftdruck in den Konsolen und die Temperatur außen gemessen wird. Fällt dort die Funkverbindung aus, läuft die Luftdruckmessung weiter.
    Eine Plausibilitätsprüfung wäre nur in einem Falle erfolgreich einzusetzten: wenn eine Station/Software sich komplett aufhängt und deshalb alle alten Meßwerte unverändert weiter sendet. Dann könnte das die Prüfroutine herausfischen und die Stationswerte solange blocken, bis sich die Quersumme der letzten Werte wieder verändert hat. Interne Tests haben aber ergeben, daß dies extrem schwierig und fehleranfällig ist und wurde darum (noch) nicht realisiert.


    5) Lediglich wenn per Dateiüberwachung durch die Meldesoftware ausgelesen wird, könnten Softwarehänger der Originalsoftware erkannt werden, da dann keine weiteren fortlaufend nummerierte Datensätze geliefert werden. Außer WUHU ist mir keine Meldesoftware bekannt, die dieses berücksichtigt und dann die Meldungen aussetzt, bzw. die Sensoren bei Funkabriß solange intern offline setzt, bis frische Datensätze geliefert werden.


    Fazit:
    Hardwarepannen, als auch Softwarehänger in der Originalsoftware, müssten vor allem in der jeweiligen Übertragungssoftware erkannt werden. Gleiches gilt für Softwarehänger in der Übertragungssoftware selber. Eine ausschließliche Prüfroutine seitens AWEKAS würde zwangsläufig zu massenhafter Datenunterdrückung führen, was das Problem nur in die andere Richtung verschlimmern würde. Bei der Vielzahl der zum Einsatz kommenden Übertragunssoftwares, ein fast aussichtsloses Unterfangen, hier großflächig für Abhilfe zu sorgen.


    Aus diesem Grunde werde die Admins bei AWEKAS wohl auch in absehbarer Zeit nicht arbeitslos.


    Jedes einzelne Thema kann und soll vom User bewertet werden!!! Nur so erfahren wir, was gut ankommt – und wo Nachbesserungsbedarf besteht. Die Bewertungsmöglichkeit findet man unten rechts, am Ende eines Themas (Sterne).


    Autoren: Bautzmann, Othi