Mein Anemometer der DVP2 verweigert den Dienst

  • Hi,


    absolut unbefriedigende "Lösung". Das ist so ähnlich, wie wenn Du einen Bescheid beim Verwaltungsgerichtshof bekämpfst und der Bescheid dann wegen eines Formalfehlers und nicht wegen Deiner Argumentation aufgehoben wird.


    Wenn sich das Ding gedreht hat, war die Schmierung sicher nicht die Ursache, vielleicht hat der Reed-Kontakt geklebt (habe ich schon mal bei einer Alarmanlage erlebt) und ist durch die Erschütterungen beim Zerlegen wieder aufgegangen ....?


    LG
    Claus

  • Im Prinzip ist das eine Spule und ein Magnet. die Spule sitzt im Anemometer und der Magnet außen. Das ist das gleiche Prinzip wie beim kontaktlosen Fahrradtacho. Jedes mal, wenn der Magnet am Reedkontakt vorbeisaust,schaltet das Relais (Induktionstromprinzip). Dahinter befindet sich dann ein Chip/Prozessor, der die Kontakte pro Zeiteinheit zählt und dann an den Rechner im Tacho, oder an die WS weitergibt. Und die rechnet Dir dann aus, wie schnell der Wind etc. ist.

  • Ich kenn e das Anemometer von Davis nicht aus eigener Anschauung. Aber die anderen, die ich kenne sind wohl ähnlich. Wenn sich das Schalenkreuz dreht, ist das keine Garantie dafür, daß sich auch das Innenleben (Reedkontakt od Magnet) auf der Achse drehen. Zumindest war das bei meinen Teilen immer so. Deshalb halte ich das für das wahrscheinlichste. Reedkontakte sind ziemlich langlebig und fallen so schnell nicht aus. In diesem seltenen Falle ist die Mechanik tatsächlich mal anfälliger.

  • Also an einem "Reedkontakt" (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Reedschalter) ist keine Spule.
    Reedschalter altern sehr wohl, so wie es CMOSS beschrieben hat kann es so mit hoher Sicherheit sein.
    Ich kenne außer Reedschalter noch die Verfahrensweise mit Lichtschranken, Widerstandsmessung und Spannungsmessung (Dynamo/Generator)
    Man sollte schon wissen, welches Messverfahren sich dort befindet.
    Öl und Kunststoff ist aber fast immer ein Problem. Wobei ich stark bezweifele, dass die Achse in einem Kunststofflager läuft, da diese fast immer nur Gleitlager sind.
    Bei Profianlagen dürfen die Kugellager nicht einmal bei einer Wartung geölt oder gefettet werden, da sie eine spezielle Schmierung hatten.

    Gruß aus Niedersachsen

    Greetings from Lower Saxony - Germany
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    Gruß Udo


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  • Je nachdem wo man nachliest: http://de.wikipedia.org/wiki/Reed-Relais


    "Aufbau


    Ein Reedrelais besteht aus einer Magnetspule, die meistens aus Kupferlackdraht gewickelt ist. Der Reedschalter sitzt in der Mitte der Spule.


    Mit Spulen aus dickem Draht können Stromsensoren realisiert werden, zum Beispiel zur Überwachung der Funktion einer Warnlampe.


    Oft sind Reedrelais nach außen magnetisch geschirmt, sodass sie dicht gepackt werden können, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Hin zum Schaltkontakt kann sich eine elektrische Abschirmung befinden, die für Hochfrequenz-Anwendungen zugleich den Außenleiter eines Koaxialkabels bildet."



    Ist letztlich für unseren Fall aber auch egal. Irgendwann sind natürlich auch die Kontaktflächen verbraucht. Davis verwendet aber Reedkontakte, das habe ich nun schon x-mal im Wetterstationsforum mitgelesen, wenn die Teile probleme machten.
    Auch unsere Anemeoter sind damit in der Regel bestückt.

  • Hallo,


    ein Reedrelais ist kein Reed-Kontakt, es besitzt nur einen: Beim Reed-Relais befindet sich der Kontakt innerhalb der Spule, bei einem Anemometer liegt er quasi frei und wird durch einen am Schalenkreuz befestigten Magneten aktiviert, das heißt, jedesmal, wenn der Magnet vorbeikommt, schließt der Kontakt kurz. Wie schon erwähnt, ich habe schon Reed-Kontakte erlebt, bei denen die Kontaktflächen aneinander kleben geblieben waren und sich durch Klopfen wieder gelöst haben.


    Die Alternative wäre, daß der Magnet an einer Spule vorbeisaust und dort eine kleine Spannung induziert, die dann verstärkt und ausgewertet wird. Bei wenig Wind und vielleicht nur einer Umdrehung pro Sekunde wird das aber kaum zuverlässig funktionieren.


    Ich habe bei meinem analogen Anemometer eine Lichtschranke, die unterbrochen wird, auch Hall-Sensoren sind möglich, es ist aber bei solarbetriebenen Geräten alles eine Frage des Stromverbrauchs, der bei Lichtschranke oder Hall-Sensor im Bereich von gut 15 bis 20 mA liegt, also definitiv zu hoch für Solarbetrieb ist.


    Bei der Schmierung wäre ich auch vorsichtig, ich gebe Oldman da recht, viele Kunststoffe vertragen sich nicht mit Öl und zerbröseln dann früher oder später, da ist Silikonöl noch die relativ beste Lösung, sofern eine Schmierung überhhaupt erforderlich ist. Kugellager sind normalerweise gedichtet und wartungsfrei, wenn sie hinüber sind, tauscht man sie aus, die Kosten sind nicht nennenswert.


    Gruß
    Claus


    p.s.: @Ostrong: Rothschild hätte sicher ein Ultraschall Anemometer :grinning_squinting_face:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl


    Wenn du das Kabel absteckst, geht dann der Wert auf 0? Wenn ja dann liegt das Problem beim Anemometer sonst am Transmitter. Du solltest aber aufpassen das es nicht in die ISS (Transmitterbox) reinschneit. Grad die "alten" ISS sind extrem empfindlich auf Feuchtigkeit. (die sind noch nicht Schutzlacküberzogen)


    Am besten das ganze Ding abbauen und in die warme Stube geben, mit dem Haarföhn ausföhnen und alle Kontakte sauber reinigen. Eventuell Silikonfett auf die Kontagte geben (gibts beim nächsten Fernsehmechaniker ums Eck - der soll dir ein Patzerl schenken)


    Kanns nicht sein das durch deinen "Umbau" mit dem Netzteil die ISS durch einen "Brumm" (nicht saubere Gleichspannung) eventuell etwas durcheinander kommt?


    Übrigends: wer mehr über den technischen Hintergrund des VP2 Anemometers wissen will sollte sich diesen Link anschaun: http://www.lexingtonwx.com/anemometer/

  • Wenn ich mir die Seite von diesem Link anschaue, muß ich sagen, der Aufbau ist richtig amerikanisch - schlicht, technisch absolut anspruchslos aber mit Sicherheit robust.


    Ich würde nach der Trockenlegung des ISS alle Platinen satt mit Plastik von Kontaktchemie versiegeln. Das Silikonfett für die Kontakte kriegt man notfalls auch beim Installateur, dort heißt es Armaturenfett.


    By the way - meine Oregon hängt seit Anfang 2008 oben und hat noch nie irgendwelche Männchen gemacht oder irgendeine Wartung verlangt......


    Die Vermutung von Othi betreffend die Versorgungsspannung würde ich auch checken. Nach den Angaben auf dem Link würde ein Brumm von 50Hz eine Windgeschwindigkeit von rund 160kmh (95 mph) bedeuten - das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, daß es das vielleicht sein könnte.
    Schau mal im Internet unter LM317, ein Spannungsstabilisator, der total einfach zu beschalten ist und den Du um ein paar Cent
    bei Conrad etc. bekommst. Damit kannst du die Versorungsspannung haargenau einstellen.


    Gruß
    Claus

  • Hi Karl,


    da haben wir uns überschnitten, ich liege mit Grippe im Bett, das Notebook auf dem Bauch, da schreibt es sich nicht so schnell.
    Das Anemometer ist m.E. sicher nicht schuld, aber vielleicht eine Brummeinstreuung in die Zuleitung, Trafo nahebei, Netzkabel in der Nähe oder Ähnliches. Ein abgeschirmtes Kabel wäre notfalls auch einen Versuch wert.
    Mit einem Digital Multimeter, Einstellung auf Wechselspannung, kleinster Bereich, könntest Du bei angesteckter Leitung mal schauen, ob da bei stillstehendem Anemometer (und offenem Reedkontakt) was drauf ist. (gemessen zwischen Pin 4 und 5)
    Der Windmesser ist der einzige Sensor, der Wechselspannung verarbeitet, daher anfällig. Die Windfahne mit dem Poti ist da sicher nicht kritisch.

    Zitat von data-link=

    Wo bekommt man so einen Miniinbusschraubendreher her

    Kriegst Du möglicherweise z.B. bei Technik Modern in Wien auf der Mariahilferstraße, wenn Du denn mal in die Haupt- und Residenzstadt kommst. Ich habe mir da mal so ein Miniaturset gekauft. Dann auch gleich Loctite Schraubensicherung nicht vergessen!


    Gruß
    Claus


    p.s. ich bin meiner Zeit voraus, editiert 20:26, Ortszeit aber erst 19:26! Vielleicht liegt's an meine Linux?

  • Hi!


    Das mit dem Netzbrumm wird überbewertet :smiling_face:


    Alle Phänomene, die man sich absolut nicht erklären kann, sind meistens durch Netzbrumm, Elektrostatik oder sonst an den Haaren hergezogene Dinge verursacht.
    Wenn der Reed-Schalter durch den Trafo geschaltet wird (was nicht sein kann), dann müsste der Reed-Kontakt 50 mal in der Sekunde geschaltet werden und der Wind wäre konstanter Sturm mit - um irgendwas zu sagen 300km/h.


    Der Kontakt kann physikalisch bedingt gar nicht so oft Schalten.
    Ausserdem ist der Trafo auch nicht am Windmesser selbst montiert. So weit reicht sein Streumagnetfeld nicht.


    Schau dir mal das Innenleben vom Windmesser an. Wo der Magnet ist wo er hingehört oder ob er sonst wo liegt, uswuwf.



    Der Netzbrumm ist auf der Versorgungsspannung direkt drauf. Da kannst du in einen Faradayschen Käfig verstekcken was du willst.
    Man kann mit einer Abdeckung nichts abschirmen, was per Kabel unter der Abdeckung hervorkommt oder unter die Abdeckung reingeht.


    Nachdem ein Spannungsregler verbaut wurde und ich an der Stelle davon ausgehen muss, dass alles richtig dimensioniert wurde, hats was anderes.




    Thomas

  • Ich kann Thomas da nur zustimmen. Außerdem würde der Brumm in diesem Falle bei 100hz liegen. 50hz haben wir im 230V Wechselstromnetz, durch die Transformation und anschießende Gleichrichtung ergibt sich eine Restwelligkeit die bei 100hz liegt --> was dann, wenn es so wäre, 320 km/h Windgeschwindigleit bedeuten würde. Und das würde der Reedschalter eh nicht mehr mitmachen.
    Da man aber nie etwas in der Elektronik vollkommen ausschließen kann, würde ich einfach mal wieder auf Batteriebetrieb umstellen und schauen, ob der Fehler dann auch auftritt. Wenn nein, wäre es ein Hinweis auf die Stromversorgung per Netzteil. Dann könnte man immer noch einen Gleichspannungsregler zwischen hängen, der glättet die evtl. vorhandene Restwelligkeit nochmal auf ein Minimum. Evtl. reicht auch schon ein Elko 10-16V/2200µf. Oft sind die Elkos in den Netzteilen etwas unterdimensioniert.

  • Hi,


    ich habe nicht davon gesprochen, daß der Reedkontakt durch die Brummeinstreuung betätigt wird, sondern daß der Brumm auf der Leitung von der ISS wie ein Signal vom Reedkontakt ausgewertet wird.


    Interessant wäre zu wissen, was sich tut, wenn der Reedkontakt geschlossen ist. Du könntest ihn mit einem Magneten schließen oder das Schalenkreuz in der Position fixieren, die den Kontakt betätigt, dann sollte eigentlich keine Windgeschwindigkeit angezeigt werden. Wenn Du dann den Kontakt öffnest und die Fehlanzeige da ist, kann es ja wohl nur noch die Zuleitung sein. Nimm ein Multimeter im Widerstandsmeßbereich und miß mal zwischen Pin 4 und 5, wenn Du das Anemometer langsam drehst, ob der Reedkontakt korrekt öffnet und schließt.


    Mit was für einer Stabilisierung ist die neue Spannungsversorgung aufgebaut? - Diese IC's haben oft eine heftige Schwingneigung.


    Gruß
    Claus

  • Hallo Karl,


    diese Schaltnetzeile wirken oft wie kleine Störsender, auch Voltcraft von Conrad sind solche. Ich habe mal mein Küchenradio mit sowas betrieben und man konnte deutlich im Lautsprecher die Störungen hören, die da vom Netzteil über die Versorungungsleitung geliefert wurden. (abgesehen von der Lebensdauer, die bei mir nach einem halben Jahr erledigt war) Bei empfindlichen Geräten ist immer ein konventionelles Netzteil mit "richtigem" Trafo und Stabilisierung vorzuziehen.
    Aber wenn es jetzt eh hinhaut, besteht kein akuter Handlungsbedarf mehr. Freut mich, daß wieder alles funktioniert!


    Gruß
    Claus


    p.S.: wollte soeben über aichau.net dein Wetter anschauen und bekam folgende Zeile:

    Zitat

    


    Fatal error: Call to a member function xpath() on a non-object in /home/.sites/587/site1475/web/box/user004/xmlparser.php on line 68

  • Hallo Nachtvogel,


    habe gerade was zum Theme Schaltnetzeil gefunden : www.mikrocontroller.net/topic/120395 das bestätigt meine Meinung.


    Man muß bedenken, daß ein batteriebetriebenes Gerät keinerlei Schutz gegen Einstreuungen über die Stromversorgung hat und damit so empfindlich ist, wie ein Neugeborenes gegen Grippe :smiling_face:


    Gruß
    Claus

  • Meine Erfahrung ist, daß diese variablen Netzteile sehr viel stärker stören, wie Festspannungsnetzteile. Ich würde einfach ein Regler LM317 od. ähnlichen dazwischen schalten. Das Steckernetzteil soweit wie möglich vom Gerät weg postieren.