[Hardware](Test) Analoger Regenmesser TFA 47.1008

  • Alle digitalen Wetterstationen haben ein Problem: man darf sich auf ALLE gemessenen Parameter nicht blind verlassen. Das gilt besonders für den Regenmesser. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, neben dem elektronischen Regensammler einen vernünftigen handbetriebenen Regenmesser zu installieren. Hier gibt es zwar schon für 1-2 € im Baumarkt dünne „Plastikröhrchen“ mit dem obligatorischen Aufdruck „Profi-Regenmesser“, aber das einzig professionelle daran dürfte der Kassenbon sein. Zudem ist die Skala aufgedruckt, was schon auf der Fertigungsseite zu großen Tolleranzen führt, weshalb ich von diesen „Saison-Regenmessern“ abrate.
    Ein zusätzlicher analoger Regenmesser dient in erster Linie dazu, um nachvollziehen zu können, ob es bei Starkregen wirklich 71,3mm geregnet hat, oder ob hier die Wetterstation spinnt. Ohne diese Eigenkontrolle ist es letztendlich eher eine "gefühlte Niederschlagsmenge".
    Seit etlichen Jahren habe ich den Regenmesser TFA 47.1008 in Betrieb, deshalb hier ein kurzer Testbericht.


    Dieser Regenmesser ist bei einem Preis von 8-10 EURO für jedermann erschwinglich und er erfüllt alle wesentlichen Anforderungen, die man an so ein Teil stellen sollte:
    -Große Öffnung von 120mm
    -Großer Auffangtrichter für 70mm Niederschlag
    -Skala mit dem Trichter in eins gegossen (also kein Skalenaufdruck)
    -Stabile Ausführung
    -Lässt sich leicht entleeren
    -Mit Trichterabdeckung (Verdunstungsschutz)


    Messgenauigkeit: zwischen 3-30mm sehr gut, unterhalb und vor allem oberhalb dieser Werte lässt die Genauigkeit naturgemäß nach (die Skala wird halt enger), ist aber immer noch als gut zu bezeichnen.


    Die Trichterabdeckung: Sie ist dann gut zu gebrauchen, wenn man mal für einige Tage nicht da ist, um den Regenmesser zu leeren. Dann sammelt er fleißig und dank der Trichterabdeckung verdunstet auch (fast) nichts. Der Nachteil ist allerdings, dass bei Starkregen bis zu 30% der Niederschlags aus der viel zu flachen Trichterabdeckung wieder rausspringen können und so erst gar nicht gemessen werden.*) Noch schlechter sieht es bei Hagel aus, da geht fast alles verloren. Für den alltäglichen Gebrauch empfehle ich deshalb den Einsatz ohne die Trichterabdeckung. Dann wird jeder Starkregen und Hagel auch gemessen. Will man die Trichterabdeckung grundsätzlich nutzen, empfiehlt es sich unbedingt sie etwas zu modifizieren: hier tut es ein alter Plastikblumentopf dem man seinen Boden entfernt und mit Silikon sauber in den Trichter einklebt. Selbstverständlich MUSS der Plastikblumentopf exakt die Öffnung von 120mm haben, sonst werden falsche Werte gemessen! Dann sind die Messergebnisse allerdings auch bei Starkregen zum Vergleichsregenmesser der WS3650 identisch.


    Fazit: Absolut alltagstauglicher analoger Regenmesser mit hoher Messgenauigkeit und einer etwas eingeschränkten Funktionalität der Trichterabdeckung.


    Zu beziehen ist dieser Regenmesser u.a. hier: http://www.wetterladen24.de/re…er-tfa-471008-p-1441.html


    *) Als Vergleich: Regenmesser der WS3650 mit tiefem Trichter.



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