Hallo zusammen,
Morgen ist "Siebenschläfer" (Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag) und die Vorhersagen für diesen Tag sind nicht gerade sommerlich rosig, doch keine Angst, den 27. Juni als sogenannter "Lostag" als Abbild des zu erwartenden Sommers zu betrachten ist völlig unsinnig.
Über die Zuverlässigkeit von Bauernregeln kann gestritten werden, hinter der Siebenschläferregel liegt aber auch eine meteorologische Gesetzmäßigkeit. Natürlich kann nicht ein einziger Tag bestimmend für den ganzen Sommer sein. Obwohl die Wetterregel nur dem 27. Juni zugerechnet wird, sollte man als Referenz die Periode zwischen dem 27. Juni und dem 7. Juli wählen. Untersuchungen haben ergeben, dass aber die Tage zwischen dem 27. Juni und anfangs Juli sehr wohl den restlichen Sommer bestimmen. Entscheidend ist die Großwetterlage mit dem Jetstream. Der Jetstream ist ein extremer Windstrom in rund 10 km Höhe mit Windgeschwindigkeiten von 200 bis 300 Kilometer pro Stunde, im Extremfall sind sogar bis 500 Kilometer pro Stunde möglich. Liegt der Jetstream weit im Norden gibt es in Mitteleuropa in der Regel einen sonnigen und warmen Sommer, liegt der Jetstream weit im Süden, wird es unbeständig und nass. In diesem „Siebenschläfer-Zeitraum“ verharrt der Jetstream häufig bis Ende August in der selben Position. Ein stationärer Jetstream ruft immer dasselbe Wetter an einem Ort hervor. Das vorherrschende Wetter zwischen dem 27. Juni und anfangs Juli begleitet uns deshalb häufig durch die folgenden 7 Wochen, also bis Ende August.
Was erwartet uns in diesem Sommer nach der Siebenschläferregel?
Für eine Prognose zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, wir müssen noch die erste Juliwoche abwarten. Die längerfristigen Aussichten für den Julianfang versprechen bis jetzt wieder sonnigeres, wärmeres Wetter.
Und noch etwas Statistik
Oft folgte auf einen kalten Winter und einen feuchten Frühling, ein heißer und trockener Sommer. Klassische Vertreter dieses Typs waren die Jahre 1983 und 2006, als wir vor allem im Juli große Hitze erlebten. Ähnlich auch der Jahrhundertsommer 2003, als es im Winter kalt war, dann aber bereits der Frühling sehr sonnig und warm war. Auch der Umkehrfall ist gut belegt, dass auf einen warmen Frühling und Frühsommer oft ein unsäglicher Sommer folgt, so beispielsweise 1993.
Laut Meteo Schweiz liegt die Trefferquote in unserer Region bei ca. 70%,das passt beim Schwörstadtwetter seit 1997 ja auch so ungefähr.
1997: das Sommerwetter war besser als die Siebenschläferregel
1998: die Siebenschläferregel passte – normaler Sommer
1999: die Siebenschläferregel passte – normaler Sommer
2000: das Sommerwetter war schlechter als die Siebenschläferregel
2001: das Sommerwetter war schlechter als die Siebenschläferregel
2002: die Siebenschläferregel passte – normaler Sommer
2003: die Siebenschläferregel passte – Jahrhundertsommer
2004: das Sommerwetter war schlechter als die Siebenschläferregel
2005: die Siebenschläferregel passte – warmer Sommer
2006: das Sommerwetter war besser als die Siebenschläferregel
2007: die Siebenschläferregel passte – sehr nass
2008: die Siebenschläferregel passte – warmer Sommer
2009: die Siebenschläferregel passte – sehr warmer Sommer-häufige Gewitter
2010: die Siebenschläferregel passte – durchschnittlicher Sommer
2011: die Siebenschläferregel passte – der Sommer war zu warm und zu trocken
2012: die Siebenschläferregel passte – ein zu warmer Sommer bedingt durch häufige
Gewittern zu nass, sowie kühle und heiße Abschnitte.
11 x passte die Siebenschläferregel
5 x passte sie nicht, wobei 1997 und 2006 das Sommerwetter sogar besser war.
Viele Grüße Helmut