Nach 7 zu warmen Jahren in Folge wieder einmal ein zu kühles Jahr

  • Hallo liebe Wetterfreunde, euch allen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr und natürlich stets interessantes Wetter!

    Hier der Rückblick auf das zurückliegende Wetterjahr 2021 von 79739 Schwörstadt:


    Das erste Mal nach 2013 liegt die diesjährige Jahresdurchschnittstemperatur und die Sonnenscheindauer unter der langjährigen Norm. Mit 9 zu kühlen Monaten und nur 7 Hitzetagen (ab 30°C, Norm 27,9 Tage) davon kein einziger im Hochsommermonat Juli lag die Jahresdurchschnitt-Temperatur 0,6°C unterhalb der Norm von 1991 bis 2020. Die Sonne zeigte sich mit 7 zu sonnenscheinarmen Monaten 131 Std. unterhalb dem langjährigen Mittel und trotz 6 zu niederschlagsarmen Monaten war 2021 263 l/m² zu niederschlagsreich.


    Endlich wieder einmal ein Winter wie er in den Siebziger- und Achtzigerjahren ganz normal war machte den Winter- und Schneefreunden eine Freude. Mit 45 cm hatten wir an der Station Ossenberg die höchste Schneedecke seit dem 5. März 2006. Man hört immer wieder, der Winter war viel zu kalt, nun im Zeitalter der Klimaerwärmung kann das subjektive Empfinden durchaus täuschen. Für eine objektive Einschätzung vergleicht man deshalb die aktuell gemessenen Temperaturen mit den über einen Zeitraum von 30 Jahren gemittelten Temperaturen, der sogenannten Referenz. Ab diesem Jahr wird zum Vergleich die Referenz-Periode von 1991 bis 2020 herangezogen. Gegenüber dieser Referenz war der Winter 0,7°C zu warm, 117,5 l/m² zu niederschlagsreich und trotz den deutlich zu sonnenscheinarmen Monaten Dezember und Januar noch 6 Std. zu sonnenscheinreich. Der zurückliegende Winter war übrigens der 10. zu warme Winter in Folge.


    Nach 7 zu warmen Frühlingen in Folge wurde dieser warme Trend mit dem Frühling 2021 unterbrochen. Mit 28 Frosttagen (17 Tage über der Norm und so die meisten Frosttage seit Messbeginn 1997) und 12 Schneefalltagen (8,2 Tage über der Norm) lag der Frühling mit einer Durchschnittstemperatur von 8,3°C 2°C unter der Norm von 1991 bis 2020. Trotz eines deutlich zu trockenen April und nach 4 zu trockenen Frühlingen in Folge gab es in dem 51,5 Stunden zu sonnenscheinarmen Frühling 2021 hauptsächlich bedingt durch den sehr nassen Mai noch ein Niederschlagsüberschuss von 42,5 l/m².


    Wer nach dem 2°C zu kühlen Frühling auf einen ausgleichenden warmen Sommer hoffte wurde enttäuscht, denn der Hochsommer fand nur während 2 Wochen im Juni und einer knappen Woche im August statt. Auch die Hundstage als normalerweise heißesten Tage des Jahres zwischen dem 23. Juli und 23. August zeigten sich zahnlos. Die Wettersingularität Siebenschläfer, also ein Wetterereignis mit hoher Eintretenswahrscheinlichkeit Ende Juni, Anfang Juli wurde diesen meteorologischen Sommer voll bestätigt. Laut der „Siebenschläferregel“ sollten wir einen zu kühlen und niederschlagsreichen Sommer bekommen und das traf voll und ganz zu. Mit einem Niederschlagsüberschuss von 204,2 l/m² war der meteorologische Sommer 2021 der niederschlagsreichste Sommer seit Messbeginn 1966 und mit nur 40 Sommertagen (ab 25°C, Norm 55 Tage) und nur 7 Hitzetagen (ab 30°C, Norm 24,5 Tage) fielen die 187,5 Stunden zu sonnenscheinarmen Sommermonate 0,8°C zu kalt aus.


    Einem sehr warmen Spätsommer im September folgte ein ausgeprägter Altweibersommer und auf einen goldenen Oktober wie aus dem Bilderbuch folgte ein zu kalter, zu trockener und sonnenscheinarmer November. Mit einem Niederschlagsdefizit von 116,7 l/m² fiel der 0,2°C zu kalte und 79 Stunden zu sonnenscheinreiche Herbst wie 2020 erneut deutlich zu trocken aus.


    Hier die Schwörstädter Wetterbesonderheiten des Witterungsjahres 2021:


    In der ersten sehr trüben Januarwoche zeigte sich die Sonne gerade einmal 10 Minuten lang.


    09. Januar: minus 6,8°C, so tief sank die Temperatur im gesamten Jahr 2020 nicht.


    11. Januar: mit einer max. Temperatur von -0,3°C der erste Eistag in diesem Winter.


    Am 13. und 14. Januar fiel mit 49 l/m² innerhalb 24 Stunden 58% des normalen gesamten Januarniederschlages.


    17. Januar: mit 45 cm an der Station Ossenberg und 35 cm an der Station Schulstrasse stieg die Schneedecke auf den höchsten Wert seit dem 5. März 2006 an


    Der Januar war mit einem Niederschlagsüberschuss von 128,3 l/m² der niederschlagsreichste Januar seit Messbeginn 1966.


    14.Februar: mit minus 9,2°C an der Station Ossenberg die tiefste Temperatur des Jahres.


    25. Februar: mit 21,1°C der erste warme Tag (ab 20°C) des Jahres und die höchste Februartemperatur seit Messbeginn 1997.


    Der meteorologische Winter 2020 / 2021 ist der 10. zu warme Winter in Folge.


    12. März: die Grünlandtemperatur wurde erreicht.


    31. März: mit 25,6°C der früheste erste Sommertag (ab 25°C) eines Jahres seit Aufzeichnungsbeginn.


    Der April war mit 13 Frosttagen (Norm 1,4 Tage) und 5 Schneefalltagen 2,2°C zu kalt und somit der kälteste April seit Aufzeichnungsbeginn 1997.


    Der Mai war mit einem Temperaturdefizit von 3,2°C der kälteste Mai seit Messbeginn 1997.


    Nach 7 zu warmen Frühlingen in Folge war der Frühling 2021 mit 28 Frosttagen (17 Tage über der Norm und so die meisten Frosttage seit Messbeginn 1997) und 12 Schneefalltagen (8,2 Tage über der Norm) 2°C unter der Norm von 1991 bis 2020.


    16. Juni: mit 32,0°C der erste Hitzetag (ab 30°C) des Jahres.


    18. Juni: mit 32,4°C die höchste Temperatur des Jahres


    23. Juni: bei einem Gewitter fiel innerhalb von 20 Minuten 25 l/m² Regen; hierbei wurde um 21 Uhr eine kurzfristige Niederschlagsrate von 217,4 l/m² in der Stunde erreicht.


    12.-13. Juli: innerhalb 14 Stunden fiel bei Dauerregen 65 l/m².


    Noch nie seit Messbeginn 1997 hatten wir einen Juli ohne Hitzetag (ab 30°C), noch nie seit 1966 fiel so viel Regen in einem Juli und nur im März 2001 (300,8 l/m²) gab es einen Monat mit mehr Niederschlag.


    Mit einem Niederschlagsüberschuss von 204,2 l/m² war der meteorologische Sommer 2021 der niederschlagsreichste Sommer seit Messbeginn 1966 und mit nur 40 Sommertagen (ab 25°C, Norm 55 Tage) und nur 7 Hitzetagen (ab 30°C, Norm 24,5 Tage) fielen die 187,5 Stunden zu sonnenscheinarmen Sommermonate 0,8°C zu kalt aus.


    19. September: der langjährige durchschnittliche Jahresniederschlag wurde um 1,4 l/m² übertroffen.


    Der Oktober war mit einem Sonnenscheinüberschuss von 51 Std. nach dem Oktober 2011 der zweitsonnigste Oktober seit Messbeginn 1966.


    09. November: mit -1,4°C der erste Frosttag in diesem Herbst.


    26. November: erster Schneefall in diesem Herbst.


    21. Dezember: mit einer Tageshöchsttemperatur von –0,1°C der erste Eistag in diesem Herbst/Winter.


    Mehr unter www.wetter-schwoerstadt.de


    A: Station Schulstrasse
    B: Station Ossenberg



    Viele Grüße Helmut